Es gibt dich…

 

 

 

Dein Ort ist

wo Augen dich ansehen.

Wo sich Augen treffen

entstehst du.

 

 

Von einem Ruf gehalten,

immer die gleiche Stimme,

es scheint nur eine zu geben

mit der alle rufen.

 

 

Du fielest,

aber du fällst nicht.

Augen fangen dich auf.

 

 

Es gibt dich

weil Augen dich wollen,

dich ansehen und sagen

daß es dich gibt.                                                     

   ( Hilde Domin)

 

 

 

In einer Zeit, in der menschliche  Nähe als Gefahr wahrgenommen wird, rufen meine Bilder zu Mitmenschlichkeit auf.

 

 

 

Gesichter, verborgen durch  Masken,  entmenschlicht und leer,  gehören seit Monaten zum täglichen Anblick. Ich werde mich daran nicht gewöhnen.

 

 

 

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Die Bilder dieser Serie sind nicht als Portraits zu verstehen, sie entstehen im schöpferischen Prozess des Malens aus sich selbst heraus. 

 

 

 

Ich verwende flüssige Aquarellfarbe zum Drucken auf einer Acrylplatte und arbeite mit dem Pinsel die Konturen heraus. Bei einigen Bildern kommt auch Acrylfarbe zum Einsatz, um eine andere Art von Tiefe zu erzeugen. Im Gegensatz zu den reinen Aquarellbildern, die schnell und spontan als Momentaufnahme entstehen, erfordern die Bilder bei denen ich zusätzlich mit Acrylfarbe male, oftmals längere Ausarbeitung und  Veränderungen. Das Bildformat 50 x 70 cm ( mit einer Ausnahme) zeigt die Gesichter in Übergröße. Leider kann man das digital nicht erfahren.

Ich hoffe, diese Bilder in naher Zeit  in einer Ausstellung zeigen zu können.

 

 

 

 

 

 

Juni 2020 – Open-Air am Bodensee

Perfektes Sommerwetter war in diesem Jahr der Begleiter beim Malen vor Ort am Bodensee. Natürlich war auch das  „kleine Gepäck“, wie immer bestehend aus Farbkasten, Aquarellblock, Skizzenbuch und Pinseln, in meinem Rucksack verstaut. Das Malen an den vertrauten Orten ließ mich sofort Zeit und Raum vergessen und wieder eins mit den Motiven werden.

Den Blick auf die Bregenzer Bucht, Lindau und Bad Schachen hielt ich als erstes fest. Dann wählte ich als Ausschnitt den charakteristischen Turm von Bad Schachen aus.

Auf dem Weg von Wasserburg zum Lindauer Hafen entstanden die folgenden Ansichten von Bootshäusern und Booten.

Im „Malerwinkel“ in Wasserburg habe ich diesmal mit sehr großem Pinsel gemalt, um so das Wesentliche zu erfassen.

Vor dem Münster auf der Insel Reichenau liegt  beim  Klostergarten eine großen Blumenwiese.  In diesem Jahr standen dort die Kornblumen und der Mohn in voller Blüte.  Die Stimmung inspirierte mich sehr und auch am nächsten Tag entstanden weitere Bilder.

Taglilien in Meersburg  und die Wiesen im Eriskircher Ried, waren meine Motive in den folgenden Tagen darauf.

Der Besuch der Insel Mainau bildete in diesem Jahr den Urlaubsabschluss. Meistens werde ich hier beim Malen von interessierten Besuchern angesprochen. Besonders ausdauernd waren diesmal zwei Malerinnen im Alter von sechs und vier Jahren, die mich zum Malen von Einhörnern und Schildkröten überreden wollten. Die Ältere  malte dann schließlich auch ein Bild: Schwäne auf dem See…

Auf Wiedersehen Bodensee, bis zum nächsten Mal!

Im Zentrum

 

Ausgangspunkt der Aquarelle ist jeweils ein Farbdruck, den ich zentral ins Bild gesetzt habe.

Auf eine Acrylplatte  habe ich Aquarellfarbe recht flüssig aufgetragen und anschließend auf Karton mit sehr glatter Oberfläche gedruckt.

Es entstanden zusammenhängende, großflächige Farbstrukturen. Während die Farben zu trocknen begannen, arbeitete ich Personenmotive heraus. Zur weiteren Bildgestaltung habe ich frische, leuchtende Farben gewählt und damit das zentrale Motiv umrandet. Hierbei habe ich versucht, so viel „Papierweiß“ wie möglich auszusparen und die Personengruppen mit Licht zu umgeben.

 

So  zentriert sich der Blick beim Betrachten der Aquarelle von außen nach innen und löst sich umgekehrt vom Zentrum aus zu den Bildrändern. Ruhe und Entspannung sind im Zentrum spürbar, Aktivität und Wachstum bilden im Außenbereich den Gegenpol dazu. 

Ich möchte den Betrachter mit diesen Aquarellen zu einem meditativen Blickwinkel einladen.

 

 

 

Der Frühling ist da!


Nach der langen Winterpause kam der Frühling, aber anders als wir es erwartet haben.

Die so entstandene „freie“ Zeit  nutze ich, um draußen im Garten in der Sonne die ersten Blumen  zu malen.

 

Die Blüten von Christrosen, Veilchen, Narzissen und Primeln in Gläsern mit Wasser sind meine ersten Motive. Die Sonne, der blaue Himmel, der Gesang der Vögel und die Frühlingsluft sorgen für eine besondere Inspiration, nachdem ich in den Wintermonaten ausschließlich im Haus malen konnte.

 

Sofort stelle ich fest, daß ich beim  Malen im Freien konzentrierter und schneller dabei bin, die Motive festzuhalten und Licht und Stimmung einzufangen.

 

Beim Malen im Atelier habe ich alle Zeit der Welt und kann in aller Ruhe Neues ausprobieren.  Im Freien dagegen zwingen die Rahmenbedingungen oft  zu schnellem Arbeiten. Auch die Bereitschaft zur endlosen Korrektur –  zu der man bei Aquarellmalen oft neigt –  wird unterbunden. So bleibt manches Bild in der Andeutung wie eine Momentaufnahme. 

Draußen entstehen in schneller Folge Aquarelle im Rausch der Farben….

Doch als die Sonne sich verabschiedet, wird es sofort kalt und das Malen ist beendet –

bis zum nächsten Mal….

 

Aquarellurlaub

Unteruhldingen, Reichenau, Mainau, Birnau, Mettnau und  Meersburg, diese Orte am Bodensee habe ich zum diesjährigen OpenAirMalen ausgesucht.

Bei sommerlichem Wetter und dem besonderen Licht des Bodensees entstanden auch in diesem Jahr wieder verschiedene Bildserien im Freien.

Zunächst war es schwierig für mich, die Motive, die ich in der Vergangenheit schon oft gemalt habe, wieder neu und anders für mich zu entdecken.

Vor einigen Jahren hatte ich eine Serie von Aquarellen zur Kirche St. Georg auf der Insel Reichenau gemalt. Auch in diesem Jahr faszinierte mich zunächst die über tausend Jahre alte Kirche wieder aufs Neue und ich verfolgte verschiedene Malansätze: Architektur, Abstraktion, Farbigkeit und Licht, Auflösen und Loslassen des Motivs. Es entstanden dann sehr unterschiedliche Aquarelle. Das letzte Aquarell dieser Serie habe ich sehr zügig mit blauer Tusche in Kombination mit Aquarellfarbe gemalt.

 

 

Beim Rundgang über die „Reichenau“ hielt ich meine Eindrücke mit schnellen Skizzen und Aquarellfarbe fest.

 

 

Meine drei Aquarelle der Barockkirche Kloster Birnau entstanden mit Blick auf die Rückseite der Kirche, und das „Loslassen“  des Motivs fiel leicht.

 

 

Ein Besuch der Insel Mainau  gehört zum Bodenseeurlaub für mich dazu. In diesem Jahr war die Insel aufgrund des Inselfests total überlaufen. Es war schwierig einen ruhigen Ort zum Malen zu finden. Das erste Aquarell entstand noch relativ naturgetreu, die folgenden zwei Aquarelle reduzierte ich auf Farben und Bewegung.

 

 

 

Beim Blick von den Weinbergen über Meersburg konzentrierte ich mich zunächst auf die Schneegipfel der Schweizer Berge in der Ferne und die Farben des Bodensees. Die dann folgenden Aquarelle der Weinberge malten sich locker und leicht, wie von selbst.

 

 

 

In Bodmann am Überlinger See und auf der Halbinsel Mettnau bei Radolfzell wurden Wasser, Stege, Ried und Himmel schnell zu einer Einheit.

 

 

Aquarellmalen im Freien ist immer wieder aufs Neue etwas Besonderes für mich. Kann ich doch so das Erlebte direkt mit Farbe umzusetzen und Stimmung und Licht einfangen. So entstehen Bilder geprägt durch meinen „subjektiven Filter“   und nicht durch ein „Objektiv“ wie beim Foto.  Nach einiger Zeit der Einübung im Freien bin ich wieder konzentriert und gleichzeitig entspannt – ein Zustand zwischen Diszilpin und Loslassen. Nur so gelingt es mir abzuwarten, Farben im richtigen Moment zu setzen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören nicht zu verpassen.

 Für den Sommer habe ich mir ganz fest vorgenommen, so oft wie möglich draußen zu malen…..

Losgelöst

Experimentell und abstrakt – das sind meine Vorgaben für diese Bildserie. Das Abdrucken von Aquarellfarbe auf Aquarellpapier als erste Schicht bildet bei allen Bildern den Ausgangspunkt.

Bei dieser Drucktechnik verwende ich Acrylplatten in verschiedenen Größen.  Je nachdem wie verdünnt oder konzentriert die Farben aufgetragen werden, fallen die Ergebnisse eher flächig oder punktuell aus.

Die Ergebnisse sind absolut unvorhersehbar – mal stehen die Drucke vollständig für sich oder sie sind Inspiration für neue Motive. Durch den spielerischen Umgang mit Farbe löse ich mich bei dieser Technik von meinen Vorgaben und etwas ganz Neues darf entstehen.

Die folgenden Bilder blieben nach dem Farbabdruck unbearbeitet. Ich habe große Acrylplatten mit konzentrierter Farbe und sehr viel Wasser vorbereitet, darauf die Papierbögen aufgelegt, dann beschwert und einige Zeit antrocknen lassen.

 

 

 

Bei diesen Aquarellen habe ich nach dem Drucken weitere Arbeitsschritte hinzugefügt.  Einzelne der entstandenen Strukturen habe ich mit wasservermalbarer Kreide, Wachskreide oder Goldstift betont und möglichst wenig am Abdruck verändert.

 

Bei den folgenden Bildern habe ich mit kleineren Acrylplatten konzentrierte Farbe fleckig abgedruckt und dabei nur bestimmte Bildbereiche bedruckt. Durch Weiterbearbeitung entstanden abstrakte Landschaften. Um mehr Tiefe ins Bild zu bringen, habe ich bei einigen Aquarellen durch einem abschließenden Druck den Vordergrund betont.

 

 

„Aquarellbatik“

Die Verbindung der Aquarellmalerei mit der Batiktechnik hat einen ganz besonderen Reiz. Hierbei werden zunächst Linien oder auch Flächen mit Wachskreide auf das Aquarellpapier aufgetragen und anschließend mit Aquarellfarbe übermalt.

So wie beim Batikverfahren bleiben die Strukturen aus Wachs beim Übermalen sichtbar und verdrängen die Farbe. Bei Verwendung  von farblosem Wachs entsteht strahlendes „Weiß“ beim Übermalen, ein Effekt, der dem Aquarell besondere Leuchtkraft verleiht.

Das Überraschungsmoment habe ich beim Umsetzen der „Aquarellbatik“ bewußt eingeplant, da ich die durchsichtigen Linien mehr oder weniger „blind“ und zügig gesetzt habe. So ist das Motiv weitgehend festgelegt, da wenig Möglichkeit besteht, die Wachslinien zu korrigieren. Die Herausforderung besteht somit darin, mutig mit den Farben umzugehen.

Für die ersten Motive in der Technik habe ich mich für Blumenstillleben entschieden. Die Farben der Bilder ließen sich während des Malens mehrfach verändern. Mit einem Spachtel konnte ich die feuchte Farbe verziehen und verschieben. Durch diese Technik entstehen sanfte Farbübergänge und immer neue Farbvarianten.  Im Kontrast dazu stehen die klaren weißen Linien und die farbintensiven kleinen „Inseln“.

Meine Vorliebe für kontrastreiche Akzente, die ich sonst gerne mit Tusche oder dunkler Kreide setze, konnte ich diesmal mit leuchtenden weißen Linien verwirklichen.

Mein nächstes Thema –  Umsetzung von südlichen Stadtansichten – gelang mit der Aquarellbatik ganz entspannt. Danach entstanden auch die  freien  Portraits fast mühelos. 

Diese Art Aquarell zu malen – spontan, kreativ und unvorhersehbar – bietet eine hervorragende Möglichkeit, sich vom Motiv zu lösen und führt zu überraschenden Ergebnissen mit besonderer Energie.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

New York, New York…

Beeindruckende Fotos von New York, der Stadt gigantischer Gegensätze und schwindelerregender Architektur, waren die Vorlage für meine Aquarellserie im Herbst.

Eine Herausforderung war es für mich,  die komprimierten Flächen aus Stahl und Beton, die dicht geschichteten Fassaden und spiegelnden Fensterfronten, die Einblicke in das Stadtleben und die Durchblicke auf die verschiedenen Wohnebenen darzustellen.

Ich arbeitete zunächst detailgetreu und löste mich immer mehr von den Photovorlagen. Kräftige Farben und starke Linien ergaben sich bei der Verwendung von Aero Colorfarbe, wasservermalbarer Acrylfarbe, in Kombination mit Aquarellfarbe. Um die vielfältigen Strukturen und Linien herauszuarbeiten  setzte ich auch weitere Mischtechniken ein, z.B. Ölkreide, Collage, Drucktechniken, sowie verdünnten Acrylbinder.

So wie die Stadt immer wieder durch Tageszeit und Lichtverhältnisse ein anderes Gesicht zeigt, sind dementsprechend unterschiedliche Bilder entstanden.

New York – ein Abenteuer mit Papier und Farbe

 

 

 

 

 

Open-Air-Malen im Sommer 2018

Im vergangenen „Supersommer“ fanden sehr viele Aquarelltermine meines VHS-Kurses im Freien in Hagen und Umgebung statt.

Wir besuchten den Hengsteysee, die Hohensyburg, das LWL Freilichtmuseum,den Hohenhof und das Wasserschloss Werdringen. An diesen Orten entstanden dann auch meine Aquarelle.

Am Hengsteysee am Bootshaus bildeten Wasser, Bootssteg und der Blick auf die Hohensyburg unser Motiv.

 

Beim Malen auf der Hohensyburg faszinierte mich besonders die Ruine der Syburg, sodass ich aus den anfänglichen Skizzen eine Bilderserie erarbeitete.

 

Im Freilichtmuseum konnten wir, neben zahlreichen Motiven der Fachwerkhäuser, auch vor Ort hergestellte Pflanzenfarben ausprobieren. Die Ausgangsstoffe der Farben waren unter anderem Färberkamille, Rotkohl und Walnussschalen. Durch Mischen der Farben entstanden unerwartete Nuancen, ein spannendes Experiment.

 

Eine Herausforderung war das Malen des Hohenhofs, nicht nur aufgrund seiner Struktur. Das Regengebiet, das uns überraschte, konnten wir aber in der Allee unter den alten, hohen Laubbäumen überstehen.

 

Den Abschluss des Malsommer bildete die ruhige, märchenhafte Stimmung des Wasserschloss Werdringen.

 

Hier liessen wir zusammen im Cafe den Sommerkurs ausklingen.

Schön war’s, ich freue mich schon auf den Sommer 2019 und neue Open-Air-Termine!